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Fluorid schützt die Zähne – besonders bei Kindern. Doch viele Eltern fragen sich: Wie viel Fluorid ist gut? Ab wann? Und in welcher Form – Zahnpasta, Tabletten oder beides? In diesem Beitrag erklären wir die aktuellen Empfehlungen zur Fluoridanwendung bei Kindern nach der S2k-Leitlinie der zahnmedizinischen Fachgesellschaften (DGZMK, DGKiZ).
Warum ist Fluorid wichtig?
Fluorid stärkt den Zahnschmelz, macht ihn widerstandsfähiger gegen Säureangriffe und hilft, Karies bei Kindern wirksam zu verhindern. Gerade im Milch- und Wechselgebiss ist eine gezielte Fluoridprophylaxe entscheidend, um die Zähne dauerhaft gesund zu halten.
Ab wann und wie viel? Die Empfehlungen im Überblick
Die Leitlinie unterscheidet die Empfehlungen je nach Alter des Kindes:
0 bis 6 Monate:
- Keine Fluoridzufuhr über Zahnpasta oder Tabletten.
- Der Schutz erfolgt über die Ernährung (Muttermilch oder Säuglingsnahrung).
6 Monate bis unter 1 Jahr:
- Entweder:
- Zahnpasta mit 1000 ppm Fluorid, in Reiskorngröße, 2x täglich
- Oder:
- Fluoridtabletten (z. B. Vitamin D + Fluorid) – nicht beides gleichzeitig!
1 bis 2 Jahre:
- Zweimal täglich Zähne putzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta (1000 ppm) in Reiskorngröße.
- Alternativ: Fluoridtabletten, falls keine Zahnpasta verwendet wird.
2 bis 6 Jahre:
- Zweimal täglich fluoridhaltige Zahnpasta (1000 ppm) in erbsengroßer Menge.
- Keine Fluoridtabletten mehr, wenn mit fluoridhaltiger Zahnpasta geputzt wird.
Ab 6 Jahren:
- Zahnpasta mit 1450 ppm Fluorid (wie bei Erwachsenen), 2x täglich verwenden.
- Zusätzlich: In besonderen Fällen (z. B. erhöhtes Kariesrisiko) kann ein Fluoridgel oder eine fluoridhaltige Mundspüllösung sinnvoll sein – nach Rücksprache mit der Zahnarztpraxis.
Häufige Fragen von Eltern:
Ist Fluorid schädlich für mein Kind?
Nein – in der richtigen Dosierung ist Fluorid sicher und wichtig. Eine Überdosierung (z. B. durch gleichzeitige Verwendung von Tabletten und Zahnpasta) sollte jedoch vermieden werden.
Warum keine Fluoridtabletten UND Zahnpasta gleichzeitig?
Beides zusammen kann zu einer zu hohen Gesamtaufnahme führen, was in seltenen Fällen zu Fluorose (weißen Flecken auf den bleibenden Zähnen) führen kann.
Mein Kind schluckt die Zahnpasta – ist das gefährlich?
Solange Sie die richtige Menge verwenden (Reiskorn- oder Erbsengröße je nach Alter), ist das völlig unbedenklich. Wichtig ist, die Kinder frühzeitig ans Ausspucken zu gewöhnen.
Fazit: Fluorid – aber richtig!
Die Anwendung von Fluorid ist ein zentraler Baustein der Kariesprophylaxe im Kindesalter. Eltern sollten die Zahnpflege an das Alter und die Empfehlungen der aktuellen Leitlinien anpassen. Im Zweifel hilft ein Gespräch mit Ihrer Zahnärztin oder Ihrem Zahnarzt.
Unser Tipp: Bringen Sie Ihr Kind ab dem ersten Zahn regelmäßig zur Kontrolle – wir beraten Sie gerne zur optimalen Zahnpflege und Fluoridanwendung!